Computer,
Elektronische Datenverarbeitung, Telefonverbindungen,
Mobilkommunikation und Mobilfunknetzwerke, Satellitentechnologie und
hochauflösende Optik bzw. Kameratechnologie sind Elemente und
wichtigste Bestandteile des Kommunikations- und
Überwachungs-Phänomens welches wir heute als INTERNET bezeichnen.
All
diese genannten Bestandteile sind seit Anbeginn Entwicklungsprodukte
sowohl der zivilen, der industriellen, der wissenschaftlichen als
auch der militärischen Forschung. Die Herstellung und Erprobung
technisch immer ausgereifterer und perfekterer Produkte wurde bis zum
Ende der kommunistisch-kapitalistischen Blockkonfrontation in den
80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in allen bis dahin
konkurrierenden Industrienationen oder politischen Machtblöcken
unabhängig voneinander vorangetrieben, wobei bis dato das Argument
der Notwendigkeit, eine militärische Überlegenheit über den
hypothetisch definierten „Gegner“ bewahren oder erlangen zu
müssen, Hauptfaktor für die Anstregungen auf dem Gebiet der
Perfektionierung der parallel entwickelten Technologien war.
Erdumkreisende
Satelliten dienten zum ungestörten Fotografieren von Erdregionen in
Ländern, zu denen man keinen freien Zugang hatte, mit dem Argument,
so frühzeitig militärischen Anlagenbau, Rüstungsprojekte und
Kriegsvorbereitungen erkennen und diesen entgegenwirken zu können.
Desweiteren sollten sie zur exakten Steuerung interkontinentaler
Raketen oder ferngelenkter Geschosse in ihr Ziel dienen bzw. in
umgekehrter Logik der Früherkennung vom imaginären Gegner
ausgehender Angriffe.
Telekommunikationsnetzwerke
wurden zuerst aufgebaut um Informationen aus den über sie geführten
Gesprächen zu gewinnen und um diese auszuwerten. Das Internet, das
ab den 80iger Jahren zuerst von den USA aus als militärisches MILNET
und universitäres ARPANET implementiert wurde, sollte in seiner
militärischen Funktion von jedem auch noch so entlegensten Punkt der
Erde aus die jederzeitige, direkte Kommunikation einer operierenden
Militäreinheit mit den Kommandostrukturen in der Heimat ermöglichen,
eine Funktion die mittels konventioneller Telefonnetzwerke
unerreichbar ist.
Bald
schon erkannten die System-Entwickler insbesondere der universitären
Ebene, auf welcher weltweit Studenten und lehrende Wissenschaftler
aus allen Ländern, also auch aus den Nationen, die in den
Massenmedien als politisch-militärisches Feindbild, Konkurrenten
oder potentiell Kolonisierte präsentiert wurden, friedlich und
konstruktiv kooperierten, das die friedlichen, zivilen und
wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten der „Neuen Technologien“
weitaus grösser, kreativer und erfolgversprechender sein können als
die stark limitierten Potentiale der militärischen
Entwicklungsmöglichkeiten. Dieser zivile Entwicklungsvorsprung
entstand gegenüber dem militärischen Pendant insbesondere dadurch,
dass an den Universitäten kreative und freigeistige Menschen aller
Nationen gemeinsam an der Lösung einer Frage und der
Perfektionierung einer Technologie arbeiten konnten, während die
militärische Ebene auf Grund ihrer Logik, die Abschottung und
Geheimhaltung, Spionageabwehr und Grenzziehung als Rahmenkonzept
aufrechterhielt, was dort eine entwicklungstechnische Isolation und
Rückschritte bei der Modernisierung zur Folge hatte.
Waren
die Erfolge und Fortschritte der zivilen Entwicklung der neuen
Technologien in den 80iger Jahren phänomenal, denkt man nur an die
zunehmende Verfügbarkeit von Elektronischer Datenverarbeitung für
die Rationalissierung und Vereinfachung vieler umständlicher
Arbeitsabläufe insbesondere für Büro- und Verwaltungstätigkeiten
aber auch im privaten Alltagsgebrauch, so standen diesen düstere und
wenig hoffnungsfrohe Zukunftsszenarien auf der militärischen
Entwicklungsebene gegenüber, deren Philosophie damals vom
desaströsen Ende des Vietnamkrieges, dem Aufflammen des weltweiten
Terrorismus und aberdutzenden kleiner, regionaler Konflikte und
Kriege geprägt war. Erinnere man sich nur an die Nahost-Kriege, die
Flugzeugentführungen der PLO, die Kriege in Angola, Mozambique, El
Salvador und Nicaragua, den Falkland-Krieg, die beiden Golf-Kriege,
die US-Invasionen in Panama und Grenada sowie die dutzenden
afrikanischen, asiatischen und lateinamerikansichen Kleinkonflikte,
so gewann auch für viele militärische Systementwickler die Vision
von einer exclusiv friedlichen, zivilen und nicht-militärischen
Nutzung des weltweiten Kommunikationsnetzwerkes als Wohlstand, Wissen
und ein hohes Bildungs- und Erziehungsniveu generierendes Werkzeug
zunehmende Attraktivität.
Wenn
die gesamte Weltbevölkerung das Internet als kostenfreies
Kommunikations- und Handlungswerkzeug zur Verfügung hätte, zum
Beispiel zum Aufbau eigener Unternehmungen in den Bereichen von
Handel, Medien und Dienstleistungsangeboten und wenn durch die
vollkommen freie Kommunikation ein weltweiter, grenzüberschreitender
Aufbau und die andauernde Pflege von Beziehungen sowie ein absolut
freier Informationsaustausch möglich würden, dann verlören
althergebrachte Konflikte, die auf Phantasiebildern ideologisierender
Massenmedien beruhen und so fortgeschrieben wurden, vollkommen an
Bedeutung. Damit würde der Bau von Vorwänden und Gründen für
Kriege und militärische Kampagnen wirkungslos, die gigantischen
Aufwendungen für Waffensysteme und deren Modernisierungen sowie die
Militärapparate würden nutzlos und die so freiwerdenden
Finanzmittel könnten zur Stärkung der Bevölkerungsteile des
Planeten und ihrer Lebenserhaltungsstrukturen dienen, die in den
80iger Jahren noch gegen Hunger, Elend und Vertreibung bewaffnet
ankämpfen mussten, was die unzähligen, regionalen Konflikte zur
Folge hatte.
Dieses
neue, militärische Zukunftskonzept schloss natürlich mit ein, dass
für die hunderttausenden bzw. Millionen von ehemaligen Angestellten
der nutzlos werdenden, weltweiten Militärapparate sowie deren zivile
Mitarbeiter und Familienangehörige, die sie durch ihre
Berufstätigkeit im Militär miternährten, nach dem Ende der
Ost-West-Block-Konfrontation und ihrer Freisetzung aus den
Militärwesen ebenso Programme zur Lebensstandardssicherung ins Leben
gerufen werden müssten, denn eine sinnvolle Integration all dieser
Menschen ins zivile Dasein wäre unerreichbar.
Ein
weiterer Aspekt, der mit der Öffnung des Internets als zukünftigem
Hauptfaktor der Wirtschaftsdynamik verbunden werden sollte, ergab
sich aus der Schlussfolgerung, dass niemand mehr Interesse an der
Wahrung des Friedens habe, als die Zivilbevölkerung und dass
deswegen, nach der Schaffung einer weltweiten Zivilgemeinschaft, die
sich des Internets als Kommunikationsmedium bedient, dieser
Gemeinschaft auch die bisher den konkurrierenden
Militärgeheimdiensten obliegende Kontrollfunktion der weltweiten
militärischen Anlagen überlassen werden sollte. Es war nämlich ein
Zustand eingetreten, bei dem Militärführungen wegen der
phänomenalen Unmengen von produziertem und vagabundienenden
Rüstungsschrott teilweise selbst nicht mehr wussten, was warum und
wann in welchem Lager abgestellt worden war, was um 1990 wegen der
potentiellen Gefährlichkeit insbesondere kleiner, nuklearer
„Gefechtsfeldwaffen“, also Atombömbchen für
Kurzstreckeneinsätze die maximal den Nachbarort treffen würden, zu
einer bedrohlichen Situation insbesondere im dichtbesiedelten Europa
geführt hatte.
Mit
dem Zerfall des Warschauer Paktes und dem 1990 einsetzenden Abzug der
Alliierten Streitkräfte aus Deutschland, dem damals
militarisiertesten Land der Welt, begann auch der Abbau der
Bundeswehr, die Schliessung vieler Standorte und Munitionsdepots
sowie die Bestandsaufnahme in diesen Depots und auf Militärgeländen
verwahrter oder abgestellter Waffen und Munitionssysteme, die
teilweise noch Bestände aus der Zeit des 2. Weltkrieges
miteinschlossen.
Um
zukünftige Rüstungskontrollle weltweit zu garantieren und zu
verhindern, dass irgendwo unbemerkt Militäranlagen neu aufgebaut,
aufgefüllt und ausgerüstet würden, was den einmal erreichten
weltweiten friedlichen Konsens gefährden könnte, begannen
internationale Netzwerke mit Hilfe des Internets jegliche
militärische Standorte und Lagerplätze zu kartieren und zu
dokumentieren und bauten so ein internationales Vertrauensszenario
auf Grundlage gegenseitiger Transparenz und Kontrolle mit ständig
aktualisiertem Informationsfluss auf.
Zu
einem der wichtigsten Handwerkszeuge der weltweiten, zivilen
Militärbeobachtung bzw. Militärüberwachung entwickelten sich die
bis dato nur militärisch genutzten Satellitenbeobachtungsprogramme,
deren Ziel es ist, das jeder jederzeit einen möglichst aktuellen,
exakten Blick auf jeden Punkt der Erde werfen kann. Dazu wurden die
hochkomplexen interaktiven Luftbildkartendarstellungsprogramme der
Erde „Google Earth“ und „Wikimapia“ entwickelt und frei
zugänglich im Internet eingestellt, denen später unter anderem
Google Maps folgte.
Entwicklungsziel
von Google Earth war eine komplette 3-dimensionale Bildregistrierung
der gesamten Erde zu generieren die es ermöglichen würde,
illustrierte Ortsansichten jedes Punktes der Erde zu erstellen, ohne
jemals an den betrachteten Punkt gereist zu sein. Diese
Informationsdatenbank hätte dann eine Grundsituation geschaffen,
dass jeder sich ein exaktes Bild über jeden Punkt der Erde in
Echtzeit verschaffen könnte, was manipulatorischen Medienberichten,
die nicht mit den Realitäten vor Ort übereinstimmten, ihre
potentiell destruktive Wirkung entzogen hätte.
Neben
den dreh- und schwenkbaren, 3-dimensionalen Ansichten der gesamten
Erdoberfläche in Google Earth, die es möglich machten, ein
virtuelles Bild jeder Landschaft der Erde aus jedem erdenklichen
Blickwinkel aufzurufen, bildete die Verknüpfung von Orts-Fotografien
über Google Panoramio und 3-D-Bodenansichten über Google Street
View wichtige Werkzeuge, die das Satellitenprogramm sinnvoll
einsetzbar machten. So konnten Reisende vor Antritt einer Reise sich
eine genaue Vorstellung über ihr Reiseziel und dessen Umgebung
machen bzw. nach einer Reise Bildeindrücke, die sie während einer
Fahrt oder eines Fluges nicht exakt erkennen oder zuordnen konnten,
nachträglich mit Hilfe des Sattellitenbildes wiederfinden, genau
anschauen und interpretieren.
In
den neuesten Versionen von Google Earth sind diese bereits sehr weit
entwickelten Technologien und Datensammlungen, die mit Hilfe von
unzähligen Beiträgen vieler Mitarbeiter über viele Jahre hinweg
zusammengetragen worden waren, nur noch reduziert oder gar nicht mehr
nutzbar, was den Wert des Programmes und seinen ursprünglichen Sinn
und Zweck für die Zukunft in Frage stellt. Das bedeutet, dass unter
anderem den zivilen Kontrolleuren internationaler
Militärarchitekturen ein wichtiges Werkzeug weggenommen wurde.
Andererseits ist zu vermuten, dass das bereits erreichte, hohe
Nutzungsniveau und der Wert von Google Earth als Informationsquelle
nicht gänzlich oder für alle Nutzer entzogen wurde, was im
Umkehrschluss darauf hinweist, dass eine neue Bildung einer
vermeintlichen informationellen Elite im Gange ist, die Wissen und
Kenntnisse über die aktuelle Ansicht der Erde erneut zu
monopolisieren versucht. Das stellt aus der Sicht von CID Institut
aber eine Gefahr und einen Rückschritt dar, denn ein Grund für die
Öffnung des Internets war, dass die isolatorische geographische
Wissensakkumulation in geheimen Militärzirkeln die Entstehungsquelle
von Psychosen ist, die hundertfach Vorwand für ansonsten
unbegründete oder unsinnige Militäraktionen in den Kriegen des
letzten Jahrhunderts geworden war.
Die
parallel zu Google Earth unter www.wikimapia.org
aufrufbare Satelliten- und Luftbild-Foto-Weltkarte entwickelte sich
ab der Jahrtausenwende während eines Zeitraumes von etwa 15 Jahren
zur weltweiten Haupt-Kartierungs-Datenbank aller Militäranlagen,
Stützpunkte und Depots. In akribischer Kleinarbeit suchten die
freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiter alle erdenklichen
Anlagen, die irgendwie im Zusammenhang mit militärischen Zwecken
gestanden haben oder noch stehen, markierten diese und statteten sie
mit begleitenden Erklärungen über Geschichte, Entstehung,
Kommandostrukturen, Nutzungen und stationierte Systeme aus. Vom
US-Atom-U-Boot auf Hawai über die chinesische Flugzeugträgerwerft
und die russischen Testgelände in Sibirien sowie die verlassenen
Munitionsdepots der US Army in Westdeutschland bis hin zu den Ruinen
von Hitlers Führerbunker bei Friedberg ist dort jedes bekannte
Geländestück mit Militärhistorie such- und aufrufbar.
Zur
Beunruhigung Anlass gibt die Tatsache, dass seit geraumer Zeit die
Nutzung und so vermutlich auch die Aktualisierung von Wikimapia
gestört wird und somit dieses wichtige und vertrauensfördende Tool
zur weltweiten zivilen Rüstungskontrolle gefährdet zu sein scheint.
Bestimmte Programmelemente wie die Entfernungsmessung scheinen
permanent behindert zu werden und die Kartendarstellung selbst ist
seit 2018 mit einem Schleier und dem Vermerk „nur für
Entwicklungszwecke“ überlagert, so dass die Orientierung im
weltweiten Kartensystem teilweise behindert ist. Ein erster Hinweis
darauf, dass die friedensbewahrenden und friedensgarantierenden
Funktionen des Internets in Deutschland wieder abgebaut werden und
eine Informationsmonopolisierung bei den kontrollierenden und
limitierenden Überwachungsebenen des Internets in Wiederherstellung
ist ?
Friedenssicherung
ist in erster Linie Sache der Bevölkerung und zwar Sache der
gesamten, weltweiten Bevölkerung der Erde, keinesfalls aber Sache
monopolisierender Kreise in den Industrieländern, ihre
Rekonstruktion intentionierender, neokolonialistischer
Informations-Elite-Zirkel oder gar der Waffen-, Rüstungsindustrie
oder Kommunikationsindustrie. Friedenssicherung ist transnational und
basiert darauf, dass das Entstehen von Mythen oder Phantasiebildern
imaginärer, nicht existierender Bedrohungen, Gegner oder Feindbilder
ausgeschlossen ist. In der weltweiten Gemeinde der zivilen
Internetnutzer und der User Sozialer Medien ist die Entstehung
solcher ideologischer Feindbilder unmöglich. Warum also den einmal
erreichten Entwicklungsstand der absoluten Freiheit und sozialen
Kontrolle aller Streitkräfte über das Internet limitieren und
zurückdrehen ?
Grund
zur Panik existiert vermutlich aber noch nicht. Auch das
System-Programm Windows, das zur Jahrtausendwende bereits ein hohes
Nutzungsniveau erreicht hatte, wurde in seinen Versionen XP, Vista
und 8 so reduziert oder verkompliziert, dass die Nutzerfreundlichkeit
zuerst in Frage gestellt zu sein schien. Mit Windows 10 ist danach
aber wieder ein neues Werkzeug implementiert worden, das als
nützlicher Entwicklungsfortschritt zu betrachten ist. Man kann also
nur hoffen, dass Ähnliches für die Sattelitenbildprogramme Google
Earth und Wikimapia gilt und zukünftige Versionen den
zusammengetragenen Wissens- und Datenbestand sowie die praktische
Nutzbarkeit der Ansichten nicht reduzieren oder verfälschen.
Dipl.
Biol. Peter Ulrich Zanger
CID
Institut Weilmünster
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